WILLKOMMENIN DER WELT DES PERA ENSEMBLES
“Eine betörende Essenz aus klingenden Edelsteinen“ (Gmünder Tagespost)
Benannt ist die Formation, dem die Kritik begeistert „eine raffinierte Mischung der Aromen,eine wechselseitige Durchdringung und Bereicherung der Klangwelten“ (Mitteldeutsche Zeitung) bescheinigt, nach einem Istanbuler Stadtteil, der seit rund 2000 Jahren als Schmelztiegel der Kulturen und Religionen fungiert.
Wohl kaum ein anderes Ensemble vermag müheloser und facettenreicher zwischen vermeintlich unterschiedlichen (Musik-) Kulturen zu wechseln und diese gleichzeitig musikalisch, klanglich und dramaturgisch zu einen, wie das Pera Ensemble. So verbindet dieses in seinen Programmen auf fantasievolle und inspirierende Weise die Kompositionskunst mitteleuropäischer Renaissance- und Barockmusik mit der Blütezeit osmanischer Musiktradition, sucht verborgene Kostbarkeiten, entdeckt und rekonstruiert schon lange Vergessenes, verleiht Bekanntem ein neues Gesicht … „eine raffinierte Mischung der Aromen, eine wechselseitige Durchdringung und Bereicherung der Klangwelten“ beschreibt auch die Mitteldeutsche Zeitung. Stets setzt dies auch ein fundiertes musikwissenschaftliches Verständnis, genaue Stilkenntnis und eine hohe instrumentale und vokale Beherrschung beider Musiktraditionen voraus, und vielleicht liegt gerade hierin das Erfolgsrezept des Pera Ensembles begründet. So treffen in dem west-östlichen Barockensemble ausnahmslos international renommierte Spezialisten der historisch informierten Aufführungspraxis aus Europa auf die Elite der klassisch-türkischen Kunstmusik. Zum Vorbild hat sich dabei das Pera Ensemble den gleichnamigen Istanbuler Stadtteil „Pera“ gemacht, dessen Bewohner unterschiedlichster Herkunft und Religion bereits seit der Antike im kreativen Austausch und Einklang miteinander leben – und dies bis heute tun. Ein kultureller Schmelztiegel, der spannender und inspirierender nicht sein könnte!
Sinnbildlich für das zentrale Musik- und Selbstverständnis des Pera Ensembles steht ferner die historische Figur des Ali Ufki. Dieser wurde 1610 als polnischer Hugenotte namens Wojciech Bobowski geboren und zunächst als „westlicher“ Komponist und Kirchenmusiker ausgebildet, bevor er in den Wirren seiner Zeit an den Hof des osmanischen Sultans kam. Dort machte er sich schnell mit der klassisch-osmanischen Kunstmusik vertraut, konvertierte zum Islam und schrieb die Werke seiner neuen Heimat nieder. Dieser Zeit entstammt jedoch auch seine Abschrift des so genannten „Genfer Psalters“, einer protestantischen Kirchenliedersammlung, deren christlichen Melodien anschließend unbemerkt in das Repertoire aller drei monotheistischen Weltreligionen Konstantinopels einfließen sollten und Ali Ufki so zum (musikalischen) Bindeglied zwischen Orient und Okzident machten. Und so lässt auch das Pera Ensemble mit seinen filigranen Klangwelten schnell vergessen, dass hier europäische Barockvioline, Viola, Theorbe, Cembalo und Gambe kunstvoll mit osmanischer Ney, Kemençe, Kanun und Ud musizieren. Ein musikalischer Kosmos und Brückenschlag, in dem westliche Notation und Harmonik mit östlicher Mikrotonalität und Improvisationsfreude verschmelzen, die vor allem Eines entstehen lassen: „Emotionen! Und dies auf eine kaum zu beschreibende, ergreifende Weise“ (Opernnetz).8 Fast überirdisch entfaltet sich über all dem der brillant-beseelende Falsett des rumänischen Countertenors und Shootingstars der Alten-Musik-Szene Valer Barna-Sabadus oder auch der kraftvoll-lyrische Sopran der italienischen Barockspezialistin Francesca Lombardi Mazzulli (1. Preis „Handel Singing Competition London“). Eine intensive Zusammenarbeit verbindet das Pera Ensemble außerdem mit dem englischen Countertenor Jake Arditti (Sohn des gleichnamigen berühmten Streichquartettprimarius) und dem aus Florenz stammenden Ausnahmefalsett Filippio Mineccia. Aber ebenso die junge Mezzosopranisten Laila Salome Fischer und die die Sopranistin Marie Sophie Pollak sind ein fester Teil bei vielen Projekten des Pera Ensembles. Auf türkischer Seite ergänzt das internationale Solistenaufgebot die Gesangslegende Ahmet Özhan, der in seiner Heimat – 1998 sogar offiziell zum türkischen „Staatskünstler“ berufen – unbestritten zu den bekanntesten und beliebtesten Persönlichkeiten der klassisch-türkischen Kunstmusikszene zählt.